Frauensport #1 - Werkstattkram in Fullface und Bikini

Langsam bekommt man den Eindruck es ginge hier nur noch um Bikemode, dem ist aber gar nicht so. Der Blog wird auch einem kritischen Anspruch gerecht, denn was mir in den letzten Tagen im Web begegnet ist kann nicht unkommentiert bleiben.

Klischees: Jungs stricken und nähen nicht, sondern spielen mit Soldaten und Mädels geben weder für Hammer, noch Schraubenzieher ihre Puppe aus der Hand. So lernt man das ja schon im Kindesalter. Das zieht sich dann durch die Schulzeit und bleibt auch später in den Köpfen stecken.
Dass Sport etwas für Männer ist, scheint auch ein solches Klischee zu sein, welches fest in den Köpfen der Menschen verankert ist. Nicht selten hört man, argumentationslos: ”Nein Frauenfußball gefällt mir einfach nicht.“
Lange Zeit war mir ein solches Bild im Mountainbikesport nicht auf gefallen. Gut fand ich, dass sich Frauen im XC schon fest etablieren haben können und oft spannendere Wettkämpfe ablieferten als die Herren. Nicht zuletzt weil die meiste Zeit extreme Dominatoren wie Nino Schurter und Julien Absalon ausgeblieben sind.
Im Downhillweltcup zeigt sich bereits ein anderes Bild. Die Damen werden im Live Stream im Gegensatz zu den Herren aus Zeitgründen gar nicht live gezeigt und sogar die besten oft so stark gekürzt dargeboten, dass Impressionen der vollbrachten Leistung quasi unmöglich sind. Hier herrscht definitiv Verbesserungsbedarf.


Offensichtlich ist aber bei manchen der Gemeinschaftsgedanke des Mountainbikens noch nicht ganz angekommen, wie ich bei einem meiner seltenen Besuche auf X4biker feststellen musste.
"Frauen und Männern werden ja seit jeher unterschiedliche Fähigkeiten zugesagt. Technik, Reparaturen und sogenannter „Werkstattkram“ fielen dabei bis dato in den Aufgabenbereich des männlichen Geschöpfes. Aber selbst ist die Frau von heute und so will diese nicht nur eigenständig in die Pedale treten, sondern sich auch versiert um ihr Mountainbike kümmern." - Heißt es da (28.12.2014)
Durchaus in Ordnung, wenn auch nur beschränkt sinnvoll finde ich, dass diverse Kurse auch als reine Mädelsrunden ausgetragen werden. Ich kann nachvollziehen, dass sich manche Frauen dabei wohler fühlen, auch wenn mir persönlich hohe Diversifizierung unter den Kursteilnehmern mehr zusagt. Aber ein solcher Kurs sollte nicht aufgrund von Vorurteilen stattfinden.
Wenn man die Technikbegabung einiger Mountainbiker im Internet und auf den Trails betrachtet, scheint die Unwissenheit genauso gleichmäßig verteilt wie in der Bevölkerung.
Unweigerlich stellt sich mir die Frage, wie ein solches Bild entstehen konnte. Bisher waren mir die Medien nicht negativ aufgefallen, ich hatte sie auch nicht so genau im Blick gehabt. Bis jetzt.

Enduro ist in aller Munde und vor allem in Deutschland ist man besonders stolz darauf bei den Damen vorne mitmischen zu können. Der Hype rund um 'Nduro produziert Videos, Gallerien und Berichte vom Reisen, Lifestyle et cetera und oft scheint es stünde Quantität vor Qualität.
"Ladies on the rocks" - verspricht mtb-news.de zu einem Artikel über die Erlebnisse vier deutscher Fahrerinnen beim Trans Provence und zeigt sie passend auch gleich mit Fullface im Bikini. Sicherheit geht vor.

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Da wären wir wieder bei der Mode - auch so eine Frauensache, meinen viele.

Road Bike Party III



Im Jahre 2012 offenbarte der britische Trialbiker Martyn Ashton der Mountainbikewelt den Sinn schmaler Reifen und Straßenfräsen im Allgemeinen mit seinem YouTube-Video "Road Bike Party". Nicht nur war sein Name, dank der Traditionsmarke Aston Martin leicht zu merken, auch die Stunts waren ziemlich gewagt - so gewagt, dass der Erfinder der Videos inzwischen im Rollstuhl sitzt.
Das erste Video profitierte auch vom Überraschungsmoment als, nachdem man sich kurz gefragt hat, wozu man in Bib-Shorts mit 5.10-Schuhen und Flatpedals fährt, Ashton die ersten Tricks zeigt.

Inzwischen sind 3 Jahre vergangen und das Internet darf sich neuerdings an der dritten Revision der Road Bike Party erfreuen. Der Überraschungsmoment ist längst verflogen, es wird auch gar nicht damit gespielt.
Nun fährt also der weltbekannte Dirtbiker Sam Pilgrim im Taucheranzug durch San Diego, trägt aber trotzdem einen Bowlingkugelhelm und es passt so gar nichts mehr zusammen.

Es wird Zeit, dass das Rennrad stilgerecht misshandelt wird, von mir aus in Jeans - Dirtstyle!

Weihnachtsgeschenke und Zweck #1

Man kann ja nur hoffen, dass das Christkind dieses Jahr im Sinne der Modebewussten gehandelt hat und den Spandexrebellen eine stylische Baggyshort unter den Christbaum gelegt hat.
Nicht nur, dass die Schlabberhosen gut aussehen, sie erfüllen auch noch einige praktische Zwecke. Der heutige ist vor allem zur Weihnachtszeit nett, sie halten nämlich die Eier, wie man sie zum Mountainbike braucht, ausreichend warm.

Zweck #1: Isolation


In diesem Sinne, spät aber doch wünscht die Baggy Army bzw General Baggystyle ein frohes und stylisches Fest und perfektes Shredderweather an den Feiertagen.

Produkt des Jahres

Pünktlich zum Ende des Jahres hat pinkbike.com die diesjährigen Nominierungen für ihren Pinkbike Award zum Produkt des Jahres veröffentlicht.
Mit dabei auch eine grandiose Innovation von Specialized für all jene, welchen Flaschenhalter, Trinkrucksack oder Taschen an ihren Trikots verwehrt geblieben sind.
Im Namen steckt zwar SWAT, es ist allerdings nicht die Rede von der Integration eines Trinksystems in die Speiseeisrahmen, sondern von einer Bib-Short mit Taschen!

Pinkbike Awards: Product of the Year Nominees
Fragen

Hat sich bei Specialized irgendjemand gefragt, wer so eine Hose überhaupt braucht?
Jeder normale XC-Rahmen hat Platz für einen Flaschenhalter, auch die von Specialized und der gemeine Downhiller hat's auch nie weit bis zum Wirten an der Liftstation oder dem eignen Auto.
Bleibt also Zielgruppe #1 dieser Tage, genau: ENDURO

Hat jemand das System ausprobiert und Feedback gegeben?
Wer fährt nicht gerne mit einem halben Kilo am Buckel die herumwackeln und kratzen, mehr Kondenswasser als ohnehin schon Schweiß am Rücken und einem "Erfrischungsgetränk" das nach einer halben Stunde Fahrt 35°c hat?

SWAT steht also für "Shitty Wagtard ATtire"

Essentiell für die Baggy Army ist aber nach wie vor der Look und wenn man sich vorstellt wie eine Flasche unter'm Trikot aussieht wird einem wirklich übel! Da hilft's auch nichts mehr, wenn Shirt und Short über der SWAT-Bib noch so baggy sind, es bleibt ein No Go.
Einen haben wir aber gefunden, dem der Style anscheinend richtig gut gefällt, wenn auch nicht ganz so gut wie Esmeralda.






Knieprotektoren mit Bib-Shorts..

gesehen auf twentysix.ru

..lassen in Russland den Rubel fallen. Die Baggy Army erklärt diesem Style den Krieg!

http://twentysix.ru/blog/industry/115731.html

Es geht weiter

Ältere Posts aus der journalistischeren Ära des Blogs, damals noch unter dem Namen "Greenhill Bikeblog" finden sich unterhalb und haben nur wenig mit den kommenden Inhalten gemein.