Scheibenbremsen auf Asphalt

Auf Mountainbikes gehören hydraulische Scheibenbremsen schon seit langem sogar im Leichtbausektor zur Standardausrüstung, der italienische Traditionshersteller Colnago hat nun sein erstes Rennrad mit Discbrakes präsentiert.
Es basiert auf dem derzeit schon sehr erfolgreichen in der Oberklasse angesiedelten C59-Rahmen und hört auf den Namen C59 Disc.

Die Bremsen stammen vom ebenfalls italienischen Hersteller Formula, welcher sich im Mountainbikesektor bereits mit starker Bremskraft und geringem Gewicht Gehör verschafft hat. Das Cross Country Race Erfolgsmodell R1 stand beim Design Pate und wurde an die Anforderungen auf der Straße angepasst. Dazu gehören kleine 140mm Scheiben, sowohl vorne als auch hinten.
Die Bremshebel sind optional als zu den elektronischen Di2-Schaltsystemen des japanischen Shimano-Konzerns kompatible Variante erhältlich.

Der Rahmen ist allerdings zu allen gängigen Scheibenbremsenmodellen welche dem Postmount-Standard entsprechen kompatibel und mit Colnagos eigenen Artemis Carbon-Laufrädern ausgestattet sein.
Alles in allem soll das Rennrad im Gegensatz zu einer Version mit U-Bremsen 150g schwerer sein. Dieses Gewicht resultiert allerdings aus den Verstärkungen in Gabel und Rahmen, denn sowohl die Bremsen als auch die Laufräder sind leichter als derzeit gängige High-End Modelle. Die Finale Version der Bremsen soll dank des Einsatzes von Carbon und Titan noch mehr an Gewicht verlieren.

Auch andere Hersteller von Rennradbremsen haben bereits hydraulische Scheibenbremsen angekündigt. So hat TRP, ein taiwanesisches Unternehmen, vielen sagt der Mutterkonzern Tektro mehr, ein Modell für 2013 angekündigt. Die "Hywire"-Bremsen sollen ebenfalls gut mit den Di2-Schaltungen zusammenarbeiten und sich sowohl für Crosser als auch für Rennräder eignen.
Eine erste Lösung für hydraulische Scheibenbremsen am Crosser wurde von TRP auf der Eurobike präsentiert. Die Parabox wandelt die Zugkräfte von Seilzügen in Druck für die beiliegenden Scheibenbremsen um. So wie die Hywire soll sie für 2013 weiter an die Anforderungen der Straßenräder angepasst worden sein. So erhielt sie einen größeren Kolben und verträgt auch höhere Temperaturen, gefahren wird sie mit 160mm Discs.


Bei Colnago selbst spricht man davon, nie auf eine Verringerung es Gewichtes abgezielt zu haben, das Rad allerdings sehr wohl für den Renneinsatz entworfen zu haben. Dies soll nicht zuletzt durch die Carbonlaufräder veräußerlicht werden.
Die Italiener sehen in Scheibenbremsen einen der größten Trends der nächsten Jahre im Rennradsport und sprechen von einem Evolutionssprung.

Vor allem auf nassen Straßen könnten Rennradfahrer in Zukunft von Discbrakes stark profitieren, wie viel der neuen Bremskraft durch die geringe Traktion auch wirklich auf der Straße landet bleibt abzusehen. Da aber 2011 auch im Cyclocross Scheibenbremsen von der UCI erlaubt wurden, könnten in den nächsten Jahren viele im WInter der Kraftübertragung der Hydraulik verfallen.

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