Shimano XTR Di2 gesichtet

Auf dem Rennrad ist die Di2 genannte elektronische Schalttechnologie von Shimano schon beinahe alltäglich. Seit Ende 2011 sogar schon in der Consumergruppe Ultegra erhältlich und sehr beliebt. Für das Mountainbike hat sich die elektronische Schaltrevolution bisher verspätet. Nun ist, darf man Twittergerüchten trauen, eine XTR-Gruppe mit Di2 Technologie in Arbeit und auch bereits in der Testphase.

Die Firma K-Edge bietet seit Anfang 2011 die "Ki2" genannte elektronische Mountainbike-Schaltgruppe an, welche aus einer modifizierten Dura-Ace Di2 und XTR Kombination besteht. Sie verwendet Akku, Umwerfer und Schaltwerk der Rennradschaltung, erweitert jedoch den Umwerfer um eine eigene Montageschnelle und das Schaltwerk um einen CNC-gefrästen goldenen längeren Käfig.
Die Schalthebel sind ebenfalls selbst hergestellt und bestehen aus zwei einfachen Knöpfen.
Mit einem Kostenpunkt von ~2500$ nur für die Schalteinheit ist diese Lösung preislich allerdings eher im Bereich der Early-Adopter und Tech-Freaks angesiedelt.

Recht viel Information ist, wie BikeRadar berichtet, momentan noch nicht durchgedrungen. Es wurde lediglich bestätigt, dass sich ein Prototyp an einem Testbike befindet.
Des weiteren sind einige Fotos im Umlauf, welche beim Akku Ähnlichkeiten zu den bekannten Modellen der bereits erhältlichen elektronischen Rennradschaltungen erkennen lassen. Das Schaltwerk ähnelt stark einem gängigen XTR-Shadow-Modell, der elektronische Teil dürfte gut versteckt angebracht oder integriert sein.

Rätsel gibt die angepeilte Hebeltechnologie auf. Folgt man der Linie der Rennradschaltungen, so wären den Rapidfire ähnliche Hebel mit verkürzten Wegen denkbar, allerdings würde man sich so wohl kaum alle Vorteile elektronischer Schaltungen zu Nutze machen.
Lösungen Dritter verwenden derzeit meistens zwei nebeneinander liegende Daumenhebel.
Ebenfalls vorstellbar wäre ein Comeback der kombinierten Schalt- und Bremshebel "Dual-Control". Diese würden von der neuen Technik vor allem durch eine nunmehr schmale und kaum von der Konstruktion normaler Bremshebel abweichende Form profitieren.

Die Frage warum ausgerechnet auf Mountainbikes elektronisch geschalten werden sollte bleibt. Eine klare Vorraussetzung stellten, neben der erwähnten Benutzerfreundlichkeit, Stoß- und Schmutzresistenz dar. Vorteile währen neben Geschwindigkeit und Präzision auch die erleichterte Verlegung der Schaltkabel im Rahmeninneren, ein großer Profit bei Tragepassagen in den Alpen.
Die aus dem Zeitfahren bekannten neue doppelte Ausführung der Schalthebel an Bremsen und Aerolenkaufsätzen könnte sich auch an den Lenkerhörnchen von XC-Mountainbikes bewähren.

Der Testfahrer Geoff Kabush, vom Team Scott-3Rox, welcher die Fotos getwittert hatte, spielt derweilen mit der Presse und spricht von einer "batteriebetriebenen Griffheizung". Sein Kommentar "etwas fühlt sich heute anders an" könnte sich auch auf die 69er Kombination der Laufräder bezogen haben.
Ob sich das ganze doch nur als Hoax herausstellen wird, wird sich zeigen.


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